TRAINING
Die Techniken des Okinawan Goju Ryu Karate, die von TOGKF Ungarn praktiziert werden, sind in ein ganzheitliches Trainingssystem integriert. Wir halten uns streng an die Lehren von Miyagi Chojun Bushi und integrieren gleichzeitig die neuesten sportwissenschaftlichen Methoden in unser Training.
Hinweis: Alle Trainer sprechen mindestens drei Sprachen, daher finden die Trainingseinheiten, falls gewünscht, auf Ungarisch, Deutsch und Englisch statt.
STRUKTUR DER TRAININGSEINHEITEN
Junbi Undo, auch bekannt als Yobi Undo (Aufwärm-/Vorbereitungsübungen)
Ein System, das von Miyagi Chojun basierend auf intensiver persönlicher Forschung und Konsultation mit Ärzten entwickelt wurde. Beginnend bei den Zehen, (die am weitesten vom Herzen entfernt sind), bewegen wir alle Teile des Körpers, wärmen sie auf, lockern und dehnen die Muskeln, Sehnen und Gelenke. Das Aufwärmen beinhaltet bereits vorbereitende Übungen für die nachfolgenden Techniken. Zum Beispiel bereitet hiza geri (Kniestoß) selbst auf mae geri (Frontkick) vor; tora guchi (Tigermaul) umfasst mehrere Block- und Handflächentechniken;. Übungen wie ten tsuki und furi sute bereiten auf die entsprechenden Techniken in Kata und Bunkai (Anwendungen) vor.
Kihon (Grundlagen)
Der Zweck der Grundlagen besteht darin, dass der Karateka einzelne Techniken und deren Kombinationen lernt. Die Grundlagen müssen regelmäßig geübt werden, um sicherzustellen, dass keine Fehler auftreten und keine ineffektiven oder sogar schädlichen Bewegungen entwickelt werden. Die Grundlagen lehren die Kombinationen von Schlägen, Tritten, Ständen, Blocks und Verteidigungstechniken sowie Bewegungsabläufe und Technik-Kombinationen in verschiedenen Ständen.
Kata
Die Essenz des Okinawan Goju Ryu Karate-do Stils (gokui) liegt in seinen Katas. Kata ermöglicht die Harmonisierung der Grundtechniken und die Entwicklung einer effektiven und effizienten Selbstverteidigung (Bunkai). Wie Higaonna Morio Shihan sagt: „Es ist nicht die Kata, die an den Körper des Karateka angepasst werden sollte, sondern der Körper des Karateka an die Kata.”
Die Katas des Okinawan Goju Ryu Karate-do können in Haishugata (wörtlich: geschlossene Faust – Härte) und Kaishugata (offene Faust – Weichheit) unterteilt werden.
Haishugata
Sanchin
Tensho
Kaishugata
Gekisaidai Ichi
Gekisaidai Ni
Saifa
Seyunchin
Shisochin
Sanseru
Sepai
Kururunfa
Seisan
Suparinpei
Kata Bunkai (Anwendungen)
Die Anwendungen der Kata können in Kihon Bunkai und Oyo Bunkai unterteilt werden. Kihon Bunkai bezieht sich auf grundlegende Anwendungen und effektive Selbstverteidigungstechniken. Oyo Bunkai umfasst die Anwendung von Variationen und Kombinationen für fortgeschrittene Karateka.
Kumite (Sparring)
Basierend auf die zuvor gelernten Techniken kann der Karateka am Sparring teilnehmen. Sparring kann Ippon Kumite, Yakusoku Kumite und Iri Kumi (kontinuierliches Sparring) umfassen.
Ippon Kumite: Beinhaltet vorbestimmte Einzelangriffe, auf die der Karateka typischerweise mit einer einzigen Ausweichbewegung, einem Block und einem Konter reagiert.
Yakusoku Kumite: Eine fortgeschrittene Form des Ippon Kumite, bei der komplexere und vielfältigere, aber dennoch vorab vereinbarte Angriffe und Verteidigungen geübt werden.
Iri Kumi: Ähnelt längeren Sparringsitzungen zwischen zwei Karateka. Der Fokus liegt hauptsächlich auf der praktischen Anwendung der bisher gelernten Techniken unter kontrollierten Bedingungen. Fortgeschrittene Karatekas können das Training nahezu mit voller Kraft durchführen.
Zusätzlich lehrt das Okinawan Goju Ryu Karate für Nahkampfsituationen Kakie (wörtlich: klebende Hände). Diese Bewegungen sind den Lat Sao Techniken im Kung Fu ähnlich. Im Okinawan Goju Ryu Karate-do Training zielt es jedoch auch darauf ab, die Oberkörpermuskulatur, insbesondere die Schultern, zu stärken und ein Gleichgewichtsgefühl zu entwickeln. Beginnend mit grundlegenden Bewegungen werden Nahkampf-Selbstverteidigungstechniken gelehrt und geübt.
Hojo Undo (Ergänzungs-/Kräftigungsübungen)
Das Okinawa Goju Ryu Karate-do umfasst verschiedene ergänzende Übungen, die die Muskeln und Gelenke des Körpers stärken und somit karate-spezifische Bewegungen verbessern. Diese Übungen können in zwei Kategorien unterteilt werden:
1. Körpergewichtsübungen: Dazu gehören Bewegungen wie Sprung-Ausfallschritte, „Tiger”-Liegestütze, explosive Liegestütze, rückwärts „Radfahren” usw.
2. Traditionelle Trainingswerkzeuge: Diese sind Werkzeuge, die von den alten Meistern aus China mitgebracht wurden, mit Ausnahme von Kongoken.
Die wichtigsten Werkzeuge sind:
Chishi: Steingewichte an Holzgriffen
Kongoken: Ein ovaler Metallring
Nigiri Game: Ton-Greifkrüge
Zusätzlich werden im Training Schlagpolster und Pratzen sowie das traditionelle Makiwara (Schlagpfosten) verwendet, die zur Entwicklung korrekter Stellungen, richtiger Technik, Geschwindigkeit, Fokus und effektiver Schlagkraft dienen.